04.Juli.2022
Einmal abheben: Am sogenannten Spacenet im Bad Aiblinger Prantseck-Park hatten sich bei bestem Wetter viele Besucher versammelt. FOTOS BAUMANN
Zamma-Festival des Bezirks Oberbayern in Bad Aibling feiert gelungenen Auftakt
VON JOHANN BAUMANN
Bad Aibling – In der Kurstadt Bad Aibling ist jetzt das Zamma-Festival erfolgreich gestartet. „Inklusiv, vernetzt, innovativ, nachhaltig“ – das sind die Attribute das Mitmach-Festes, das bis 9. Juli vom Bezirk Oberbayern zusammen mit der Stadt Bad Aibling veranstaltet wird. Auf der Bühne vor der Ausstellungshalle eröffneten Bezirkstagspräsident Josef Mederer und Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier in Anwesenheit zahlreicher Gäste wie beispielsweise Landrat Otto Ledererund der AfD-Landtagsabgeordnete Andreas Winhart das Festival.
Alle Menschen mitnehmen
„Zamma bedeutet, miteinander etwas Inklusives zu entwickeln und zu veranstalten und alle Menschen dabei mitzunehmen“ erklärte Mederer und führte weiter aus: „Die Leute freuen sich, dass sie wieder zusammenkommen können.“ Er bedankte sich beim Organisationsteam und allen Beteiligten für ihren engagierten Einsatz: „Wenn man das Programm anschaut, geht einem das Herz auf, was hier geboten wir – Hut ab.“
Bürgermeister Stephan Schlier betonte: „Das Fest ist ein Aufbruch nach schwieriger Corona-Zeit und es ist für Bad Aibling eine Ehre, Zamma ausrichten zu dürfen“. Von Moderatorin Marion Schieder nach seiner favorisierten Veranstaltung gefragt stellte Mederer fest: „Ein Highlight herauszuheben wäre unfair, eine solche Vielfalt kann man nur bei Zamma erleben. Mich beeindruckt jedoch sehr, dass auch die Kirchen teilnehmen und damit die Schöpfung ins Spiel bringen“. Schlier nannte die Mitwirkung der Kinder und Jugendlichen besonders wichtig und freute sich vor allem darüber, „dass es wieder eine ungezwungene und ausgelassene Stimmung gibt ohne Einschränkungen“.
Zum Bühnenauftakt-Ritual gehörten auch ein paar Tricks der Zauberkünstlerin Stefanie Cuta mit den beiden Rednern und die Zirkus-Schau des Jugendzentrums Bad Aibling unter der Leitung von Mira Struckmeier. Festival-Leiter Matthias Riedel-Rüppel stellte anschließend die Protagonisten einiger Zamma-Projekte vor, die an den mit über 80 Veranstaltungen mit 164 Terminen gespickten Programm beteiligt sind.
Schon am Vormittag startete eine Vielzahl von Aktivitäten, darunter die des Kiwanis Clubs, der Staatlichen Berufsschule, dem DLRG-Ortsverband, der Fachberatung für Fischerei und der Verkehrswacht, die eine ausgearbeitete Stadtrallye mit vier Schulteams auf die Beine gestellt hatte. Dabei kam es nicht nur auf Wissen, sondern auch auf Sportlichkeit und Geschicklichkeit an. Zu den Aufgaben gehörten unter anderem das Kart-Fahren mit einer Rauschbrille, das Schwimmen mit einem T-Shirt und Fragen zu Bienen und Flusstieren. Es siegte die Mannschaft des Gymnasiums vor den Teams der Rupert-Egenberger-Schule, der Berufsschule und der Justus-von-Liebig-Schule Heufeld. Die von der Eder-Gruppe gestifteten Preise wurden von den Kiwanis verdoppelt, wobei der Aufstockungsbetrag an eine von den Schülern gewählte soziale Institution geht.
Im weiteren reichhaltigen „Tagesgeschehen“ bildete die Musik einen Schwerpunkt. „Musik ist das Inklusivste, was es auf der Welt gibt“ bekräftigte Bandleader Sebastian Ludwig zu Beginn des „Rock meets World Music“ der Bamab-Band zusammen mit dem senegalesischen Sänger und Musiker Heavy Man Ibou, unter anderem mit den Titeln „Fatouyo“, „Tulsa Time“ und „You’ve got a Friend“. Indie-Pop gab es von den beiden Bands auf der für Zamma neu geschaffenen Kulturbühne zu hören. „Telquist“ aus Regensburg spielten unter anderem „Mojo“, „Light“ und „Himmelblau“ und „Mola“ aus München „lieferte“ beispielsweise „Schnee im Sommer“, „Vina bianco“ und „Wenn du springst“.
Beim krönenden Tagesabschluss kamen schließlich gut 800 Gäste zum Konzert der „Cubaboarischen 2.0“. Die „Nachfolge-Formation“ der legendären „Cubaboarischen“ hat sich unter der Leitung von Leo Meixner stärker den Latino-Rhythmen wie „La gota de rocio“ und „La Trompeta te llama“ verschrieben, aber auch Bayerisches musikalisch „neu gewandet“ wie die Spider-Murphy-Nummer „Sommer in der Stadt“ und den „Boarischen Hiasl“ als Cha-Cha-Cha. „Wir machen Musik, die Lebensfreude ausstrahlt und die wir in den letzten zwei Jahren vermisst haben“ unterstrich Meixner, der hauptamtlich als Bezirksvolksmusikpfleger angestellt ist.
Familientag als Schwerpunkt
Das Fazit von Festival-Leiter Matthias Riedel-Rüppel zum Eröffnungstakt fiel weitgehend positiv aus: „Superstark, tolles Wetter, bestens aufgelegte Politiker – es hätten aber gern ein paar Leute mehr sein können.“ Bad Aiblings Kurdirektor Thomas Jahn resümierte: „Ein toller harmonischer Tag, einen schöneren Auftakt kann man sich nicht vorstellen.“ Auch am gestrigen Sonntag liefen viele parallele Aktionen. Einen Schwerpunkt stellte zweifellos der Bayeri
sche Familientag dar, gestaltet unter anderem von den Trachtenvereinen „d’Oberlandler“ und „d’Edelweißer“. Platteln, Kindertheater, Geschicklichkeitsspiele und darin eingebettet ein ökumenischer Gottesdienst standen auf dem Programm.